Das im Trend liegende Kurzvideo-Sharing-Unternehmen TikTok hat stillschweigend ihre Datenschutzrichtlinie per 2. Juni 2021 aktualisiert. Dieses Update erlaubt es ihnen neu, biometrische Daten ihrer User zu sammeln. Darunter fallen beispielsweise Gesichts- sowie Stimmabdrücke der auf die Plattform geladenen Videos. Glücklicherweise ist die Datenschutzaktualisierung grundsätzlich bis auf weiteres auf die USA beschränkt und betrifft keine User in der Schweiz.
«Wir können biometrische Identifikatoren und biometrische Informationen, wie sie in den US-Gesetzen definiert sind, wie zum Beispiel Gesichts- und Stimmabdrücke, von Ihren Benutzerinhalten erfassen. Wo dies gesetzlich vorgeschrieben ist, werden wir vor einer solchen Erfassung alle erforderlichen Genehmigungen von Ihnen einholen.» sagt das Unternehmen in der neu erstellten Sparte «Image and Audio Information» auf ihrer Homepage.
Abgesehen davon, dass die genaue Art der gesammelten biometrischen Daten nicht klar definiert ist und auch kein überzeugender Grund angegeben wird, warum diese Datenerfassung überhaupt notwendig ist, könnte die vage formulierte Sprache es TikTok ermöglichen, solche sensiblen Daten ohne die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zu sammeln.
Die Änderungen an den Datenschutzrichtlinien kommen Monate nachdem Tiktok zugestimmt hat, USD 92 Millionen zu zahlen, um eine Sammelklage beizulegen, in der behauptet wurde, die App verletze die Datenschutzbestimmungen von Illinois.
Es wird spannend sein, wie lange es dauert, bis dieses Update auch die Schweizer User betrifft.
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